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Ein Haufen bunter Magnete und was daraus geworden ist

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Wie bereits beschrieben, brauchen wir, um Lösungen zu finden, auch mal eine Pause. Beim konzentrierten Arbeiten klemmt es manchmal ein bisschen oder man benötigt einfach etwas Abstand zu seiner Arbeit, um mit frischen Augen wieder daran gehen zu können. Um selbst zu sehen, was man noch besser machen kann, um Fehler zu finden etc. Wer kennt das nicht: Man bearbeitet angestrengt eine Datei am Computer, hat alles mehrfach durchgelesen und ist sich sicher, dass keine Schreibfehler mehr darin sind. Da kommt ein Kollege vorbei, tippt quasi im Vorbeigehen auf den Monitor und sagt: “Seit wann schreibt man das so?“ Oder man sucht händeringend nach einem Begriff, der einem nicht einfällt. Ist man in einer anderen Situation und denkt nicht mehr daran, fällt einem der gesuchte Begriff plötzlich ein.

Das ist mit ein Grund für die Kreativ-Spiele, die ich von Zeit zu Zeit für meine Kollegen anbiete. Mal einen Schritt zurücktreten vom Computer und der Arbeit, mal etwas ganz anderes machen, was man sonst nicht macht und wozu man normalerweise keine Gelegenheit hat. Ein bisschen Luft holen und sich entspannen (auf die Auswirkung von Entspannung auf Assoziationen bin ich in dem Artikel Naheliegende Assoziationen oder warum denken viele Menschen bei „blau“ auch an „Himmel“? eingegangen).

Die Regeln für das zuletzt angebotene Spiel waren einfach: Aus den bunten Magneten, die am Kühlschrank in der Küche im Büro befestigt waren, konnte man etwas gestalten und war gebeten, ein Foto davon zu machen. Mit dem Foto war die eigene Arbeit abgeschlossen und der nächste konnte das Vorgefundene verändern oder etwas komplett Neues daraus machen. Nach einigen Wochen habe ich die Fotos ausgedruckt und an eine große Wand gepinnt mit der Bitte, sie zu taggen, also vielleicht noch etwas dazuzuschreiben.

Wie man in der Bildergalerie weiter unten sehen kann, sind das teilweise Erklärungen, Fortführungen oder Weiterentwicklungen. In zwei Fällen wurde nämlich auf dem Foto weitergezeichnet. Wenn jemand etwas ganz Neues wagt, dann traut er sich und hat Mut. Auch muss man zulassen können, dass Kollegen die eigene Arbeit verändern oder gar zerstören, um etwas Neues und Anderes entstehen zu lassen. Idealerweise kann man diese Lernleistung auf die eigene Arbeit übertragen. Das wäre dann eine so genannte Transferleistung.

In Zeiten, in denen der Unterricht in den Fächern Kunst, Musik, Sport und Theater immer weiter gekürzt wird, ist es umso wichtiger, diesen Mut, etwas Neues zu wagen, zu fördern und zu pflegen. Denn er ist letztlich die Wurzel für Kreativität, die wir alle in unserem täglichen Leben und insbesondere im Arbeitsleben, benötigen.

Durch Anklicken können Sie die Bilder vergrößern:

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